Schutzschildbanner – Kinderschutz beim FV Iffezheim 1919 e.V.
Für seine Bemühungen um den Kinderschutz und sein Kinderschutzkonzept, hat der FV Iffezheim das sogenannte „Schutzschildbanner“ des Badischen Sportbundes (BSB) und der Badischen Sportjugend (BSJ) erhalten. Verliehen wurde diese Auszeichnung im Rahmen einer Schulung zum Thema Kinderschutz für die Jugendtrainer des FV Iffezheim. Durchgeführt wurde die Schulung und auch die Verleihung von Marcel Drayer, dem zuständigen Bildungsreferenten bei der BSJ für das Thema „Kinder- und Jugendschutz“.
Die Vorstandschaft des FV Iffezheim hat sich im Jahr 2020 mit professioneller Unterstützung seitens des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV) und der Badischen Sportjugend Freiburg mit dem Thema Kinderschutz im Verein befasst und ein Kinderschutzkonzept für den FV Iffezheim erarbeitet, das dann 2021 auch implementiert wurde.
Hintergrund war kein konkreter Vorfall oder Verdacht, sondern vielmehr das Bestreben, präventiv zu agieren und den Verein auch in diesem Bereich gut für die Zukunft aufzustellen. Es galt der Verantwortung der dem Verein anvertrauten Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden und dafür Sorge zu tragen, dass Kinder und Jugendliche beim FVI sorgenfrei ihrem Hobby und ihrer Leidenschaft fürs Fußballspielen nachgehen können. Den Ball ins Rollen brachte der südbadische Fußballverband, der mit einer Initiative zur Thematik im September 2020 an die Vereine herangetreten ist. Dieser Ball wurde beim FVI wie erwähnt aufgenommen und in der Folge verschiedene Schritte getätigt, um das Thema Kinderschutz zu implementieren: Mit Axel König, dem 1. Vorsitzender des Vereins, gibt es einen Vereinsverantwortlichen auf Vorstandsebene. Zudem gibt es mit Michael Reith, dem stellvertretenden Jugendleiter und Jugendtrainer, einen Ansprechpartner „vor Ort“, der als vertrauensvolle Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern fungiert. Daneben gibt es einen Verhaltenskodex und Verhaltensregeln für alle, die beim FVI mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Verhaltenskodex sowie die Verhaltensregeln wurden gemeinsam mit den Jugendtrainern erarbeitet, die sich per Unterschrift zu deren Einhaltung erklären. Im Verhaltenskodex geht es eher um übergeordnete Prinzipien, wie Verantwortung für das Wohl der Kinder zu übernehmen, die persönliche und fußballerische Entwicklung zu fördern, Vorbild zu sein, aber auch Grenzen zu akzeptieren und zu respektieren. In den Verhaltensregeln geht es um ganz konkrete Handlungsrichtlinien, die zum Beispiel die Umkleide- und Duschsituation betreffen, Hinweise zu einem pädagogischen Maß und subjektiven Grenzen beim Körperkontakt, aber auch Regeln für Ausfahrten mit Übernachtungen oder den Umgang mit Rauschmitteln am Sportplatz. Außerdem gibt es die Pflicht zur Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses für alle Trainer und Betreuer, das alle drei Jahre neu vorgelegt werden muss.
Auch für einen etwaigen Krisenfall gibt es klare Leitlinien. Hier ist für einen möglichen Verdacht klar geregelt, wie intern damit umgegangen wird und wo und wann externe Hilfe hinzugezogen wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sensibilisierung im Verein über interne Informationsveranstaltungen für Trainer und Betreuer. Dies passiert – wie aktuell geschehen – durch Schulungen der BSJ oder anderen externen Partnern. Auch in Zukunft sollen regelmäßig Informationsveranstaltungen stattfinden. Durch Berichte im vereinseigenen Magazin, dem Gemeindeanzeiger und auch der Presse sollen Eltern, Kinder und Jugendliche, Mitglieder, aber auch die Öffentlichkeit über das Konzept informiert werden. Hier spielt als präventive Maßnahme auch das abschreckende Element gegenüber potenziellen Tätern eine Rolle.
Mit den verschiedenen Schritten und „Bausteinen“ des Konzeptes will man beim FVI einerseits ganz klare und feste Strukturen schaffen, die dem Kinderschutz dienen. Dazu zählen vor allem der Verhaltenskodex, die Verhaltensregeln, sowie das verpflichtende erweiterte polizeiliche Führungszeugnis, das die Trainer vorlegen. Andererseits will man für eine Sensibilisierung in der Thematik sorgen, indem alle Beteiligten in der Jugendarbeit zum Thema Kinderschutz fortgebildet und informiert werden. Es soll eine Kultur des Hinsehens geschaffen werden beim FVI, in der sich die Kinder und Jugendlichen wohlfühlen und unbeschwert und sicher Fußball spielen können.
Das Konzept ist ein wichtiger und erster großer Schritt für den FV Iffezheim, um sich beim Thema Kinderschutz gut aufzustellen. Damit sollen sich auch in Zukunft Kinder, Jugendliche und auch deren Eltern fürs Fußballspielen und das Vereinsleben beim FVI begeistern. Das verliehene Schutzschildbanner des BSB und der BSJ ist hierbei eine tolle Auszeichnung für das bisher Erreichte, aber gleichzeitig auch ein Ansporn für die Zukunft.